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Die 7 Stufen des Trauma-Bondings

  • sattleringrid
  • 11. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Juli

Narzissmus und der damit verbundene narzisstische Missbrauch ist in aller Munde.

Für jeden, der nicht in solch einer Beziehung gewesen ist, sprengt es die Vorstellungskraft über das Ausmaß an Gewalt, dass in solchen Beziehungen stattfinden. Es liegen noch keine empirischen Ergebnisse vor, dass Frauen mehr zu co-abhängigem Verhalten neigen.

Sie bleiben in diesen Beziehungen, wegen des Trauma-Bondings.


Trauma-Bonding wird durch biochemische Prozesse ausgelöst, die dazu führen, dass Menschen sich aus diesen toxischen Beziehungen nicht lösen können.

Dazu kommt gesellschaftliches Victim Blaming, die Schuld und Schamfrage der Opfer. Was dazu führt, dass sich Frauen und auch Männer selbst die Schuld geben, warum die Beziehung so schlecht ist.


Trauma Bonding macht handlungsunfähig und führt nachweislich zu Veränderungen im Gehirn. Das führt dazu, dass man in einer kognitiven Dissonanz ist. Der präfrontale Kortex, der Hippocampus und die Amygdala sind beschädigt und diese drei Hirnareale kommunizieren nicht mehr miteinander und sind nicht mehr optimal miteinander vernetzt.

Verantwortlich ist der Wechsel der Hormonausschüttung von Glückshormonen und von Stresshormonen. Besonders der Neurotransmitter Dopamin und das Stresshormon Cortisol spielen hier eine wesentliche Rolle. Diese biochemischen Stoffe bewirken ein süchtiges Verhalten bei den Betroffenen. Die Abhängigkeit von einer toxischen Beziehung kann mit einer Drogensucht verglichen werden.  Es ist eine Sucht nach dem narzisstischen Partner und nach dem Missbrauch. Viele Betroffene entwickeln Anzeichen eines Stockholm Syndroms.

 

7 Stadien des Trauma Bondings:

Diese Stadien gleichen sich in missbräuchlichen Beziehungen in schockierender Weise.

 

1 Phase: Lovebombing

Diese Phase ist geprägt von intensiver Zuneigung und Präsenz des Partners. Das Opfer wird mit übermässig viel Aufmerksamkeit überschüttet. Die potentielle Partnerin wird auf ein Podest gehoben und idealisiert. Bereits in dieser Phase werden bei Opfer die nötigen Hormone ausgeschüttet, die es schließlich vom narzisstischen Partner abhängig machen soll.


2. Phase: Vertrauen und Abhängigkeit

Das Opfer beginnt durch die intensive Zuneigung und das Überschütten von positiven Gefühlen dem narzisstischen Partner zu vertrauen.

Dazu könnte man ein Drehbuch schreiben, denn diese Phasen beinhalten immer dieselben Wörter und Sätze, die verwendet werden.

Hier wird Future Faking betrieben und der Täter schleicht sich langsam in den Alltag der Betroffenen. Übernimmt Aufgaben, stellt eine Verbindung zu bereits vorhandenen Kindern her, plant Urlaube, bietet seine Hilfe an, damit das Opfer ein Gefühl von Sicherheit bekommt.


3. Phase: der Missbrauch beginnt

Der Täter fängt an die Aufmerksamkeit auf die kleinen Fehler des anderen zu richten. Auf Verhaltensmerkmale. Ein Wechsel von Kritik und Idealisierung. Immer wieder in Abständen: ein Spruch hier, ein Satz da, passiv aggressives Augenrollen, Kritik unter dem Deckmantel des Witzes gemacht. Die ersten Verunsicherungen werden bei den Opfern auslöst. Das Verhalten, des narzisstischen Partners läuft noch sehr subtil ab und wird deswegen nicht gleich erkannt.


4. Phase: Gaslighting und Manipulation

Betroffene bemerken die Veränderungen und ihr inneres Alarmsystem schrillt bereits. Sie sprechen den Partner auf diese Veränderungen an. Die Täter beginnen ihre Opfer zu gaslighten und die Wahrnehmung der Opfer wird systematisch manipuliert. Es wird gelogen, es werden Tatsachen verdreht, es werden Bedürfnisse abgewertet, es wird mit Silent Treatment gemauert.

Idealisierung und Abwertung wird weiter im Wechselspiel angewendet. Würden die Täter sofort und ausschließlich abwerten, dann würden diese Beziehung nicht lange halten.


5. Phase: Resignation

Das Opfer merkt, dass etwas nicht stimmt. Es ist aber bereits weitgehendst handlungsunfähig, denn die biochemischen Prozesse im Gehirn sind bereits voll im Gange. Diese Phasen erstrecken sich über einen gewissen Zeitraum. Das Opfer versucht unbedingt, die Anfangsphase der Beziehung wieder herzustellen. Es läuft auf Eierschalen und ist ständig angespannt. Es weiß nicht mehr, wie es das Verhalten des narzisstischen Partners ansprechen soll und beginnt Konflikte zu vermeiden.


6. Phase: Verlust des Selbst

Diese Phase ist geprägt von kognitiver Dissonanz, Wahrnehmungsstörungen, psychischen und physischen Symptomen, PTBS, Panikattacken, Angstzuständen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust. Das Nervensystem und die Psyche des Opfers befindet sich im Überlebensmodus. Das Opfer beginnt sich zu rechtfertigen und von anderen zu isolieren. Es wird Freunden und Familie nicht mehr erzählt, wie es einem geht.  

Die meisten Menschen entwickeln co-abhängige Strukturen in der Beziehung.

Narzisstische Menschen suchen sich gezielt ihre Opfer aus, die alles das verkörpern, was ihnen fehlt.


7. Phase: Sucht nach dem Missbrauch

Es ist egal ob der Täter positive oder negative Aufmerksamkeit schenkt. Das Opfer ist süchtig nach dem Zyklus des Missbrauchs geworden.

Beginnt das Opfer sich aus der Beziehung lösen zu wollen, beginnt der Täter sein Opfer wieder zu „lovebomben“.


Die Phasen des Missbrauchs beginnen wieder von neuem. Menschen ziehen Narzissten nicht an, sondern Narzissten suchen sich Menschen aus, die über Dinge verfügen, die sie selbst nicht haben.

 

ree

 
 
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