Flying Monkeys des Narzissten: Handlanger emotionaler Manipulation
- sattleringrid
- 10. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Der Begriff “Flying Monkeys” stammt ursprünglich aus dem Filmklassiker “Der Zauberer von Oz”, in dem die böse Hexe geflügelte Affen als gehorsame Handlanger einsetzt.
Im psychologischen Kontext beschreibt der Ausdruck heute Personen, die ein Narzisst manipuliert, um seine Ziele auf Kosten anderer, insbesondere der Opfer narzisstischer Gewalt, zu erreichen. Diese Menschen handeln meist unbeabsichtigt im Auftrag des Narzissten und helfen dabei, das Opfer zu kontrollieren, zu schikanieren oder zu isolieren.
Flying Monkeys übernehmen die Rolle der verlängerten Arme des Narzissten. Sie verteidigen ihn gegen Kritik, relativieren sein Verhalten, verbreiten gezielt Gerüchte oder üben Druck auf das Opfer aus. Ihre Unterstützung ist oftmals so subtil, dass sie selbst glauben, dem Opfer sogar zu helfen oder objektiv zu handeln. Dabei übernehmen Flying Monkeys beispielsweise Aussagen wie: “Du verstehst ihn einfach nicht, er meint es doch nur gut”, und tragen so dazu bei, den Gaslighting-Effekt des Narzissten zu verstärken.
Zu Flying Monkeys kann jeder werden: Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen oder Bekannte. Im Grunde alle Personen aus dem Umfeld des Narzissten. Häufig wählen Narzissten Menschen mit hoher Loyalität, schwachem Selbstbewusstsein oder starker Abhängigkeit aus, die leichter für ihre Zwecke zu beeinflussen sind. Viele Flying Monkeys merken hierbei überhaupt nicht, dass sie instrumentalisiert und zu Mittätern psychischer Gewalt werden.
Der Narzisst benutzt Flying Monkeys aus mehreren Gründen: Sie dienen zur Verstärkung seines eigenen Machtgefühls, helfen bei der Aufrechterhaltung seines grandiosen Selbstbildes, verteidigen ihn gegen Kritik und übernehmen unangenehme Aufgaben wie das Beschuldigen oder Isolieren des Opfers. Gleichzeitig schützen sie den Narzissten davor, direkt mit seinem manipulativen Verhalten in Verbindung gebracht zu werden.
Doch wie macht ein Narzisst andere zu Flying Monkeys? Narzissten sind geschickt darin, gezielt Mitgefühl oder Loyalität auszunutzen und andere durch Halbwahrheiten, Opfermythen oder gezielte Angriffe auf das Opfer zu manipulieren. Sie berichten gezielt über angebliches Fehlverhalten und stellen sich selbst als Opfer dar, um Sympathien und Unterstützung zu gewinnen. So kann es leicht passieren, dass Mitmenschen ohne eigenes Wissen in das manipulative Spiel hineingezogen werden.
Für das Opfer sind Flying Monkeys besonders bedrohlich. Sie verstärken die emotionale Isolation, untergraben das Selbstvertrauen und bringen das Opfer dazu, an seiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Oft entstehen Schuldgefühle, Selbstzweifel und Angst, während die eigenen Unterstützer im Netzwerk mehr und mehr wegfallen. In ihrer Rolle als scheinbar objektive Dritte geben sie der Manipulation zusätzliche Glaubwürdigkeit und Reichweite.
Das richtige Verhalten als Opfer besteht darin:
Grenzen klar setzen: Kontakte mit Flying Monkeys meiden oder so weit wie möglich reduzieren, insbesondere, wenn sie Manipulation betreiben.
Nicht rechtfertigen: Versuche, dich nicht auf Diskussionen oder Rechtfertigungen einzulassen, da Flying Monkeys selten offen für objektive Argumente sind.
Unterstützung suchen: Halte engen Kontakt zu vertrauenswürdigen Personen außerhalb des Einflussbereichs des Narzissten.
Dokumentation: Schriftliche Aufzeichnungen über Vorfälle und Manipulationen helfen, bei Bedarf Klarheit zu schaffen und sich rechtlich abzusichern.
Grenzen kommunizieren: Sprich ruhig, sachlich und bestimmt, falls ein Kontakt unvermeidbar ist, und distanziere dich emotional.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Eine psychologische Beratung kann helfen, die eigene Position zu stärken und geeignete Strategien gegen Missbrauch zu entwickeln.
Letztlich liegt die Kontrolle darüber, wie viel Raum Flying Monkeys im eigenen Leben bekommen, weitgehend beim Opfer selbst – auch wenn das in der Praxis oft schwer umzusetzen ist. Bewusst gesetzte Grenzen und das Wissen um die Dynamik narzisstischer Manipulation sind essenziell, um langfristig psychische Gesundheit und Selbstachtung zu bewahren.





