Kinder stärken und schützen nach der Trennung vom narzisstischen Elternteil
- sattleringrid
- 9. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Kinder mit einem narzisstischen Elternteil stehen oft unter großem emotionalem Druck, besonders bei einer Trennung. Nach einer Trennung wird die Situation meist schwieriger, da der Narzisst versucht, weiterhin Kontrolle über den Ex-Partner und die gemeinsamen Kinder auszuüben. Gemeinsame Kinder werden dann häufig zur Schachfigur gemacht; emotionaler Missbrauch, Manipulation und Machtspiele gehören zur Tagesordnung.
Was kann nach der Trennung passieren?
Der Narzisst nutzt die Kinder, um Kontakt zur Ex-Partnerin aufrechtzuerhalten, provoziert und droht mit Kindesentzug oder Entfremdung, z.B. durch Sätze wie „Ich nehme dir die Kinder“ oder bewusste Verletzungen von Umgangsvereinbarungen.
Übergaben der Kinder werden dramatisiert, Vereinbarungen kurzfristig sabotiert, und die Kinder werden instrumentalisiert: Sie werden zu Übermittlern von Nachrichten, Zeugen von Streit oder emotionalen Ausbrüchen.
In rund 60% der Fälle kommt es laut Beratungserfahrung zu Umgangsboykott oder einer gezielten Kontaktunterbindung mit dem anderen, nicht-narzisstischen Elternteil.
Wie verhält sich ein Narzisst gegenüber den Kindern?
Ein narzisstischer Elternteil sucht Bestätigung, Aufmerksamkeit und Kontrolle. Die eigenen Kinder werden entweder idealisiert (als Verlängerung des eigenen Egos) oder abgewertet, kritisiert oder kalt gestellt, wenn sie die Erwartungen nicht erfüllen.
Liebe und Anerkennung werden an Bedingungen geknüpft, Leistung wird belohnt, Abweichungen oder eigene Identität bestraft. In Streitsituationen wird das Kind häufig als Verbündeter gegen den anderen Elternteil oder als Druckmittel benutzt.
Direktes Beispiel: „Du weißt ja, wie schwierig Mama/Papa ist. Ich hätte dich so gerne öfter bei mir, aber sie/er macht das unmöglich.“ Damit wird das Kind gezielt gegen den anderen Elternteil aufgebracht und emotional verunsichert.
Wie werden die Kinder manipuliert?
Der Narzisst kann Lügen verbreiten („Mama liebt dich nicht mehr, darum ist sie weg“), Schuldgefühle erzeugen („Das alles passiert nur wegen dir“) und das Kind gezielt in Loyalitätskonflikte bringen.
Die Kinder erleben ein Wechselbad der Gefühle, sind ständigen Abwertungen, Liebesentzug, Drohungen und nicht eingehaltenen Versprechen ausgesetzt.
Oft sind sie gezwungen, den Erwartungen des narzisstischen Elternteils zu entsprechen, verlieren so das Gefühl für sich selbst und entwickeln Unsicherheiten, manchmal sogar depressive Symptome und gestörtes Bindungsverhalten.
Welche Auswirkungen hat das Verhalten des Narzissten auf die Kinder?
Die Kinder haben Schwierigkeiten, eine stabile eigene Identität zu entwickeln. Sie lernen, sich unterzuordnen oder abzutauchen, entwickeln wenig Selbstwertgefühl und sind später anfälliger für toxische Beziehungen.
Es können depressive Verstimmungen, Vertrauensprobleme, Ängste vor Verlust oder Bindung und Isolation entstehen.
In ihrer Adoleszenz fällt es ihnen oft besonders schwer, sich zu emanzipieren und eigene Ideen zu äußern, da dies häufig mit Liebesentzug oder Kritik bestraft wird.
Wie kann man den Kindern helfen und sie unterstützen?
Fördere bewusst die eigenständige Entwicklung des Kindes. Lass es sich ausprobieren, akzeptiere es so, wie es ist, und zeige vorbehaltlose Zuneigung.
Stelle dich in kritischen Situationen wie ein Schutzschild vor dein Kind, damit ungerechtfertigte Kritik vom narzisstischen Elternteil nicht direkt beim Kind ankommt.
Wien verhält man sich gegenüber dem narzisstischen Elternteil richtig?
Akzeptiere, dass echtes Co-Parenting mit einem Narzissten nicht möglich ist. Versuche, sachlich und so neutral wie möglich zu kommunizieren.
Dokumentiere Absprachen und bleibe konsequent bei Vereinbarungen, um Manipulationen und kurzfristige Änderungen vorzubeugen.
Versuche, emotionale Themen ausschließlich unter Erwachsenen zu klären, niemals über oder vor den Kindern.
Lass dich nicht in Machtspiele oder Provokationen verwickeln – die Kinder sollten nicht zur Konfliktlösung missbraucht werden.
Wie verhält man sich gegenüber den Kindern richtig?
Rede ehrlich und altersgerecht mit den Kindern über die Situation, ohne sie zu überfordern oder den anderen Elternteil offen zu kritisieren.
Bestärke sie darin, ihre eigenen Gefühle zu äußern und biete ihnen eine sichere, verlässliche Bindung.
Beispiel: Sag nicht „Papa/Mama ist böse“, sondern „Manchmal trifft Papa/Mama Entscheidungen, die für dich oder mich schwierig sind. Aber ich bin immer für dich da und du bist nicht schuld an unserem Streit.“
Das Wichtigste für Kinder sind: Stärkende Bezugspersonen, Ehrlichkeit, Sicherheit und das Angebot therapeutischer Unterstützung können Kinder langfristig vor den schlimmsten Folgen schützen und ihnen helfen, auch in schwierigen Umständen eigene Stabilität und Selbstwert zu entwickeln.
Unterstütze die Stärken und Interessen des Kindes und ermögliche bei Bedarf therapeutische Hilfe.
Zeige dem Kind, dass Liebe und Fürsorge nicht an Bedingungen geknüpft sind – so stärkst du seine Resilienz.





